Desktop-Linux: Debian von der Spitze verdrängt
Kam Debian 2003 unter den Lesern von DesktopLinux.com noch mit rund 34 Prozent der Stimmen auf Platz eins, fiel die freie Distribution jetzt auf Platz vier mit rund 14,6 Prozent zurück.wundert mich kein bisschen. debian ist einfach steinzeitmaessig. ich muss zugeben, die updatepolitik von debian habe ich noch nicht durchschaut.. manchmal scheint es so, als wenn bestehende "releases" nur sicherheitsrelevante
wenn ich mir jetzt ueberlege.. wenn debian bei seinen desktopanwendungen genauso konservativ an updates herangeht, dann verwundert mich eigentlich, dass es ueberhaupt noch rund 15 prozent benutzen.. woody ist jetzt wie alt? drei jahre? der entwicklungsfortschritt bei desktopanwendungen war in den letzten jahren enorm - wenn mich nicht alles taeuscht.. zudem gab es allehand neuer hardwaretechnischer spielereien, die man ja auch benutzen koennen moechte.. da ist es halt einfach charmanter, wenn man unter suse oder redhat das teil einfach in den usb port steckt und es funktioniert.. waehrend ich mir im gegensatz dazu vorstellen koennte, dass unter debian erst entweder nen backport von irgendwas installiert werden muss (sofern einer existiert) oder man gar selber ans kompilieren gehen muss.. und spaetestens vor letzterem werden die meissten anwender zurueckschrecken/kapitulieren.. und was machen die dann? genau.. zu einem anderen system wechseln.
klar - suse, red hat & co. bieten ebenfalls fuer die aelteren distributionsversionen ueberwiegend nur sicherheitsfixes an.. aber sie haben eben auch neuere versionen im angebot, die im halbjahrestakt erscheinen.. wenn ich mir heute das "neuste" stabile debian runterlade und installiere habe ich hinterher eine nicht unerhebliche menge an drei jahre alter software auf dem rechner.. wenn ich mir heute das neuste stabile suse installiere, ist die software zwar nicht topaktuell, aber auch nich viel aelter als ein halbes jahr. vielleicht sollten sich die debians bei einem produktzyklus von drei jahren (der mal wirklich nicht mehr zeitgemaess ist) ein system ueberlegen, nach welchem sie sicherheitsupdates, produkt bugfixes und produktupdates unterteilen und der user kann dann unterscheiden, ob er nur sicherheitsloecher stopfen will.. bugs fixen will.. oder auch neue features nutzen moechte..
eine firma wie microsoft - steinigt mich jetzt bitte nicht fuer den vergleich - kann sich mit windows xp ein wenig mehr zeit fuer den nachfolger lassen.. als jemand der eine menge windowsversionen benutzt hat, muss ich wirklich sagen, dass windows xp ein gar nicht so schlechtes system ist.. und microsoft verfolgt hier eine aehnliche praxis, wie debian.. version rausbringen und danch nurnoch sicherheitsflicken bereitstellen.. nur kann microsoft sich erstmal zuruecklehnen, was neue features angeht, waehrend debian die opensource gemeinde im nacken hat, die staendig neue features in ihre software einbaut, die man unter debian dann aber nich nutzen kann.. wenn sich da nich bald was tut, wird debian vor dem erscheinen des sarge-nachfolgers bereits in der bedeutungslosigkeit versunken sein.
zum abschluss meines vortrags noch ein zitat, dass ich mal auf der suche nach was voellig anderem entdeckt habe, mir aber im gedaechtnis geblieben ist.. (sein schlechtes englisch habe ich allerdings mal versucht ein wenig zu korrigieren, damit der sinn etwas leichter zu erfassen ist..)
The earlier version of mysql had a bug in the mysql_option function that was fixed in 3.23.50 - see mysql changelog News 3.23.50. This can affect users of Debians very old and "very stable" release.
geschrieben am 14. Mai 2005, 21:05 in geeky